Chronik des Ortes Sanding

Obwohl in der Fachliteratur über die Geschichte von Sanding nur wenig berichtet wird, lassen sich die ersten Spuren und menschlichen Sied-lungen bis in die Steinzeit zurückverfolgen.

Die Siedlungen wurden in geschützten Bereichen der Talmulden angelegt, meist jedoch wegen der feuchten Lage und der Gefahr von Überschwemmungen nicht unmittelbar an den Gewässern. Solche Wohnsiedlungsreste konnten im Süden von Untersanding festgestellt werden. Im Bereich der Moosbreiten wurde ein Lappenbeil gefunden.

Beim Ausbau der Ortsdurchfahrtsstraße wurden 1923 in Untersanding zwei gebogene und verzierte Bronze- Armreife geborgen. Ob es sich dabei um einen Fund aus einer Siedlung oder um eine Grabbeigabe handelt, lässt sich heute nicht mehr feststellen.

Auf Feldern am südlichen Ortsrand von Untersanding konnte der Ver-fasser zahlreiche Scherben von Grob- teils graphitierter und verzierter Feinkeramik auflesen. Sie können als Hinweis für kleinere Siedlungen und Einzelgehöfte gelten.

Im Jahre 1966 gab ein Landwirt von Obersanding einen Bronzefund an das Museum nach Regensburg. Die Bronzelanzenspitze war einige Jahre vorher auf einem Feld südlich von Obersanding (Richtung Oberlaichling) gefunden worden. Im Südosten von Untersanding, in einem Waldstück in der Nähe der Bahnlinie zwischen Hagelstadt und Höhenberg, befindet sich eine Keltenschanze. Die Anlage, die etwa in das 2. Jahrhundert vor Christus zurückreicht, diente, wie auch andere keltische Anlagen bei Dünzling und Peising nicht nur als Wehranlage und religiösen Zwecken, sondern als Wohnsiedlung. Als Viereckschanzen errichtet, zeichnen sie sich durch ihre rechteckige bis quadratische Form aus. Der Grundriss misst 60 bis 90 Meter.

In der Südseite befand sich ein Zugangstor. Um die Anlage führte ein Graben. Der Wall war mit einem Zaun, in der Regel aus Pfahlplosten mit den Spitzen nach oben, eingefriedet. Bei Ausgrabungen anderer Keltenwälle der letzten Jahre konnte festgestellt werden, dass diese keltischen Anlagen regelmäßig und für längere Zeit bewohnt waren. Rest von Wohngebäuden belegen dies. Bei den Grabungen entdeckte man aber auch Opferschächte mit mehreren Metern Tiefe. Hier wurden rituelle Handlungen durchgeführt.